Wethomi Einmal Karibik und zurück! Und vielleicht noch mehr?
WethomiEinmal Karibik und zurück!Und vielleicht noch mehr?

5.7.

Seit vorgestern liegt die Wethomi wieder auf ihrem Liegeplatz im Club Nautico Arenal.

Die letzten Tage hatten wir noch einmal wunderschönes Segeln, Flaute, Starkwind mit Welle von vorne.

Zum Schluss ging es unter einem Supermond und ganz glatter See erst unter Motor nach Mallorca, dann unter Parasailor bis vor die Hafeneinfahrt:

Was für ein toller Abschluss einer unvergesslichen Reise!

29.6.

Die Wethomi segelt wieder im Mittelmeer!

Nach schönen Tagen in Lagos ging es vor einer Woche endlich Richtung Mallorca. Nach fast 8 Wochen an Bord hat Georg das Schiffchen verlassen und Hans ist gekommen. Hans und ich hatten auch schon 2017 die Wethomi von Lagos nach Mallorca geschippert.

Unser Ziel war Cádiz, die älteste Stadt Europas - und sehr, sehr schön. Die ersten 22 Stunden brachten ruhiges Segeln bei besten Bedingungen. Dann wurde es allerdings hart. Wind und Welle genau von vorne. Wieder einmal bis 35 Knoten. Unsere Geschwindigkeit über Grund lag teilweise bei unter 1 Knoten. Nach vielen Stunden konnten wir dann in der Marina Puerto América festmachen.

Hier sind wir dann 4 Tage geblieben und haben Ausflüge nach Gibraltar, Tarifa, Tanger und Jerez gemacht und mehrmals hervorragend gespeist.

In Gibraltar haben wir Marina und Daniel - unsere Bootsnachbarn aus Mallorca - besucht, die auf ihrer mehrjährigen  Mittelmeerrundreise gerade hier die Gegend erkunden; in Tanger Knut und Klaus auf der Alizee, die dort von Orcas beschädigt reingeschleppt wurden.

Vorgestern waren die Bedingungen dann wieder "segelbar" und es ging nach Barbate, von wo wir gestern Richtung Gibraltar aufgebrochen sind.

Das hatten wir richtig geplant und so hatten wir eine problemlose Fahrt ins Mittelmeer. Die Orcas ließen uns in Ruhe, die Gezeitenströmung schob uns und der Wind wehte nicht zu stark von vorne.

Und jetzt wollen wir nonstop nach Mallorca. Wir sind schon kurz vor Almería und hoffen, mit Motorkraft und dem richtigen Wind westlich an Ibiza vorbei die spanische Küste hochfahren zu können.

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17.6.

Gestern Abend sind wir wohlbehalten und wohlgelaunt in Lagos eingelaufen. Europa hat uns wieder. Hinter uns lag noch eine sehr, sehr wackelige, unangenehme Nacht, in der ich auch noch von Poseidon mit einem Pulpo beworfen wurde - ein Tintenfisch traf mich doch in der stockdusteren Nacht an der Schulter! Aber dann haben wir das Cabo Sao Vicente  - den südwestlichsten Punkt Kontinentaleuropas - umrundet und alles wurde anders. Es wurde langsam wärmer, der Wind nahm zu aus der richtigen Richtung und die Wellen verschwanden wie von Zauberhand. Traumhaftes Segeln die Algarve entlang, unserem Ziel Lagos entgegen.

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15.6.  Nachtschicht

2 schöne Tage liegen hinter uns. Allerdings sehr unterschiedliche.

Vorgestern Seglers Traum: Halber Wind und wenig Welle, Wethomi pflügt durch den Ozean dem Ziel entgegen. Aber es ist kalt und grau und unfreundlich. Den ganzen Tag.

Wie vorhergesagt lässt der Wind aber zum Ende des Tages immer mehr nach. Um 5:30 Uhr morgens starten wir den Motor.

Dann geht die Sonne auf und um 7 Uhr haben wir einen Thunfisch an der Angel. Tagsüber sitzen wir endlich wieder in Sommersachen im Cockpit, duschen, genießen den wolkenlosen Himmel. Und der Motor tuckert brav und schiebt uns zum Zielhafen bei total ruhiger See.

Kulinarisch sieht der Tag so aus:

Frühstück mit selbstgebackenen Dinkel-Saaten-Brötchen und Kaffee von frisch handgemahlenen Bohnen; Mittagessen reichlich frisches Thunfisch-Sashimi mit Wasabi, Sojasauce und Zwieback; nachmittags selbstgebackener Schokoladenkuchen und abends eine große Portion Bauernfrühstück. Dazu alkoholfreies Bier und "Vinho Verde".

Das Atlantikleben ist eines der schwersten.

220 NM zum Ziel

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13.6.

Es geht alles seinen ruhigen atlantischen Gang! Der Wind weht leicht von Westen, die kleinen Wellen plätschern am Rumpf, wir segeln Schmetterling gemächlich Richtung Lissabon. Vor uns liegt ein Hochdruckgebiet, das wir dann motorend durchqueren werden müssen. Noch aber genießen wir das leise Dahinsegeln durch die dunkle Nacht. Kein Schiff weit und breit. Kein Schauer, der unseren Weg kreuzt.

440 NM zum Hafen

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12.6.  kurz nach Mitternacht

Nun haben wir schon fast die Hälfte der Strecke nach Portugal zurückgelegt. Vorgestern kam dann doch noch Wind; und dann gleich wieder so viel, dass wir sofort die Segel gerefft haben. Seitdem geht es flott nach Osten. Allerdings bei ziemlich großen Wellen.

Heute Nacht ist hier mitten im Atlantik "Hochbetrieb". Erst treffen wir ein anderes Boot unserer "ARC-Europe" und dann kommen noch 2 riesige Frachter recht nah vorbei.

Ansonsten gehen die Tage vorüber mit Reparieren, Kochen, Schlafen.

540 NM bis Lagos

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10.6.

Seit 2 Tagen sind wir wieder unterwegs. Die 4 Tage Azoren waren sehr schön. Horta ist ein richtig nettes Städtchen mit viel Atmosphäre, guten Lokalen, vielen Seglern aus allen Ländern.

Nun sind wir auf der letzten Etappe Richtung Lagos an der Algarve. Leider nur zu zweit, weil Deniz die viele Schaukelei nicht gut bekommt und er deshalb lieber den Flieger zum Kontinent nimmt.

Georg und ich schaukeln das Bötchen im wahrsten Sinne über den ruhigen Atlantik. Es herrschen beste Bedingungen mit viel Sonne und ruhiger See. Nur der Wind schwächelt und so werden wir wohl mal wieder etwas länger als geplant auf See sein. Macht nichts! Besser als immer 35 kts Wind.

Noch 780 NM bis Lagos

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6.6.

Vorgestern sind wir in Horta eingelaufen!

Es war ein ungewöhnlich schöner Morgen für die Azoren: Strahlend blauer Himmel, windstill, recht warm. Selbst der Vulkan auf der Nachbarinsel Pico war ohne Wolkenhut. Nach 18 Tagen Atlantik war das wunderschön! Wir haben dann endgültig festgemacht längsseits der "Orion" unseres Freundes Karl und in "Peter's Café" unser Ankunftsbier genossen. Das Leben kann ja soo schön sein.

Gestern gingen dann aber schon wieder Organisation und Arbeiten für die Weiterfahrt los: Wäsche waschen lassen, Gas besorgen, Boot putzen, Genua runterholen und zum Segelmacher bringen, Reparaturen. Der Skipper war schon wieder mehrere Male auf dem Mast und in den Backskisten. Aber wir haben natürlich auch die gute Küche der Azoren nicht ausgelassen.

Das ARC-Programm für die Azoren können wir nicht mehr mitmachen. Dafür waren wir zu spät in Horta. Deshalb werden wir wahrscheinlich - nach Windvorhersage - direkt von hier nach Lagos/Portugal segeln.

3.6.  6:00 Uhr

Unser letzter Tag auf See - für diese Etappe - beginnt bei untergehendem Vollmond und glattem Atlantik. Gleichmäßig tuckert unser zuverlässiger Diesel und schiebt uns Richtung Horta. Nach viel zu viel Wind aus der falschen Richtung herrscht seit gestern totale Flaute. Und so endet diese Atlantiketappe ganz untypisch ohne Wind.

In der Pantry geht der Teig für unsere Frühstücksbrötchen und der frische Kaffee duftet im Cockpit, während die Insel Flores langsam im Morgendunst verschwindet. Der Atlantik hat viele Gesichter und das von diesem Morgen ist wirklich sehr schön.

115 NM bis zum Frühstück in "Peter's Café"

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31.5./1.6.  nachts

Wir haben für diese Atlantiküberquerung wohl die 30-Knoten-plus-Karte gezogen! Kaum hatten wir mal einen schönen Tag, blies uns Rasmus schon wieder mit vollen Backen ins Gesicht. Wieder starker Wind, wieder hohe Wellen, wieder Regen und Gräue. Nur kam und kommt der Wind diesmal von Osten, d.h. von vorne. Selbst hart am Wind geht es nicht Richtung Azoren. Wir haben Kurs auf Irland genommen und werden warten, bis das Starkwindfeld durchgezogen ist. Dann werden wir wieder die Nase nach Faial richten.

295 NM bis zum Hafen

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31.5.  4:00 Uhr morgens

Der gemeine (Wethomi-)Segler ist eher einfachen Gemüts. Mit ein bisschen Wind aus ungefähr der richtigen Richtung bei wenig Welle und einigen Sonnenstrahlen ist er glücklich. Wir waren gestern sehr glücklich!

Mehrere Tage blies der Wind fast ununterbrochen mit 30 Knoten, sprich Windstärke 7. In den Böen ging es bis 42 kts. Hohe, teils unregelmäßige Wellen machten das Leben sehr anstrengend. Dazu Regen und trüber Himmel.

Umso schöner, wenn alles vorbei ist. Gestern perfekter Wind, der uns Richtung Azoren trieb und noch treibt, recht ruhige See und Sonne. Die Lebensgeister erholten sich schnell und wir genossen den Tag. Sachen trocknen, Boot putzen, aufräumen, duschen.

Bei Rockmusik segelten wir in den Abend hinein. Als dann ein Pottwal mehrere Male spektakulär aus dem Wasser sprang, während zufällig Rod Stewarts "Sailing" im Cockpit erschallte, sah man 3 sehr glückliche Menschen auf der guten alten Wethomi.

Heute Nacht musste der Skipper dann schon wieder auf den tanzenden Bug, um ein gerissenes Seil an der Genuarollanlage zu ersetzen.

Die Windprognose für die nächsten Tage ist gut. Wir hoffen, am Samstag Vormittag in Horta anzukommen.

370 NM bis zu "Peter's Café"

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28.5. (im Laufe des Tages)

Alles gut hier. Die erste Nacht des Frontensystems war äußerst heftig. Danach war es aber viel besser als befürchtet.

Heute Morgen ist die 2. Front über uns weggezogen. Diesmal aber nicht gegen den Strom, sondern damit und mit weniger Wind. So segeln wir sehr schnell Richtung Azoren - wird auch mal Zeit - und haben auch sehr erträglichen Seegang.

27.5.

Hier geht es heftig zu. Seit über 24 Stunden haben wir zwischen 5 Bft. und 7 Bft. Wind. In Böen gemessene 9 Bft. Glücklicherweise stimmt die Richtung für uns. Wellen sind hoch. Regen und Brecher bringen viel Wasser. Leider ist das Deck an einigen Stellen undicht. Nicht gefährlich, aber unangenehm und ärgerlich.

Das Ganze wird auch noch mindestens 48 Stunden anhalten. 2 Fronten gehen hier durch. Das fordert Kraft und Geduld.

25.5.

Den Abend über kamen wir dank der Golfstromhilfe und eines wieder aufgefrischten Windes sehr schnell gen Osten. Nachts wurde entgegen der Vorhersage der Wind aber immer stärker und wir verkleinerten die Segelfläche immer weiter. Zusätzlich standen und stehen Wind und Strömung gegeneinander und erzeugen sehr unangenehme Wellen. So schaukeln und schlingern wir uns Richtung Azoren und hoffen, dass wir bald aus dieser Zone raus sind.

1040 NM bis zum Hafen

24.5.

Der Wunschtag

Wir waren schon die ganze Nacht bei halbem Wind und recht ruhiger See sehr schön gesegelt. Morgens wurde der Wind dann ziemlich schwach und ich wünschte mir für den Tag 3 Dinge: Parasailor-Segeln, Fisch fangen, Sonne. Wurde alles erfüllt!

Um 9 Uhr biss ein 2 kg leichter Thunfisch an (der vor 2 Tagen hatte 4 - 5 kg). Später setzten wir unseren Parasailor - ein Spinnaker mit einem Flügel vorne - und hatten wunderschönes Segeln bei leichter Brise und kaum Welle. Bei diesen Bedingungen schmeckte das Thunfisch-Sashimi hervorragend und wir waren gerade bei Kaffee und Nickerchen angekommen, als ein 4 kg - Mahi Mahi (Dorade) an der Leine hing. Davon gab es lecker zum Abendessen. Natürlich kam dann auch noch die Sonne raus und zusätzlich fing ein Ausläufer des Golfstroms an, uns kräftig zu schieben. Seglerparadies!

23.5.

So macht es Spaß: Wir düsen nach Osten, Europa entgegen. Ziemlich viel Südwind treibt uns voran und zusätzlich schieben Ausläufer des Golfstroms. Mit Thunfisch-Steaks am Mittag und köstlicher Wethomi-Fischsuppe à la Deniz zum Abend geht es uns auch kulinarisch bestens.

Wir werden uns noch weiter nach Norden bewegen, um noch mehr vom Golfstrom zu profitieren. Morgen wird auch wieder geangelt.

1325 NM to go

22.5.

What a day!

Nach anfänglichen Schwierigkeiten wie Nieselregen und Flaute schaffte es der Tag, dann richtig gut zu werden! Wind aus Süd, 6 kts Dauergeschwindigkeit nach Osten, Sonne, angenehme Welle, Restdistanz unter 1500 NM.

Wir konnten das Bötchen und uns lüften und trocknen, bisschen reparieren, die Seele baumeln lassen.

Kaum waren Deniz und ich in der Koje, ratterte die Angel. Ein fetter Gelbflossen-Thunfisch hatte angebissen. Deniz zog ihn an Bord und nahm ihn auch gleich aus. Heute gibt es Thunfischsteaks!

1444 NM bis zu "Peter's Café"

21.5.

Der Himmel ist trüb und es nieselt. Es ist kühl. Der Wind weht aus unserer Zielrichtung und wir segeln in die falsche Richtung. Wir nähern uns den Azoren überhaupt nicht und unser Ankunftsdatum steht in den Sternen. Im Boot ist alles klamm. An einigen Stellen kam durch die Brecher Wasser ins Boot. Der Boden ist durch das Salzwasser glatt und es ist nicht einfach, bei den Wellen durch das schaukelnde Schiff zu gehen. Der Ozean ist nichts für den aufrechten Gang.

 

Aber wir sind bester Stimmung. Georgs Playlist der 70er und 80er hallt über den Ozean. Wir duschen im Cockpit. Deniz kocht wie fast immer - heute köstliche Pasteten. Georg wäscht wie immer ab. Der Skipper trägt wie immer die Verantwortung.

 

Wir warten - wie alle anderen auch - auf den Winddreher nach Süden. Heute Nacht soll er endlich kommen.

Unsere Freunde von der Alizé - eine Jeanneau 57 aus Göcek - mussten umdrehen zurück nach Bermuda. Durch Wassereinbruch hatten sie mehrere Kurzschlüsse.

Wir haben täglich Funkkontakt mit einigen anderen Booten. Das ist echt nett. Karl mit seiner Orion ist auch darunter. Wir sind schon 2016 und 2017 zusammen über den Atlantik gesegelt.

20.5.

Jetzt ist es 3 Uhr morgens und der Wind hat endlich nachgelassen. Die ganze Zeit hat er mit 6 Windstärken geweht und die Wellen angetrieben. Wir hatten kaum noch Segel draußen - nur 2 "kleine Taschentücher" - und stampften langsam gen Norden. Delfine und eine große Möwe haben uns besucht.

Mittags riss dann die Reffleine der Genua-Rollanlage. Plötzlich war das ganze große Vorsegel draußen. Nicht so toll bei 50 km/h Wind. Der Skipper hat es dann in 2-stündiger Arbeit repariert; auf dem Bug sitzend, der sich heftig bewegte, und bei immer wieder überkommenden Brechern. Achterbahnfahren ist nichts dagegen.

Jetzt warten wir noch auf die Winddrehung nach Süden und dann geht es endlich Richtung Azoren.

1600 NM bis Horta

19.5.

Uff. Das war und ist ganz schön heftig.

Erst wenig Wind mit Gennaker, dann gar kein Wind mit Motor und dann - wie vorhergesagt - innerhalb kürzester Zeit sehr viel Wind mit klein gerefften Segeln. Windstärke 6-7 in Böen 8 über mehr als 12 Stunden. Natürlich mit entsprechenden Wellen. Und auch noch aus Nordost; dort wollen wir eigentlich hin. Also durchpflügten wir die aufgewühlte See nicht sehr schnell Richtung Südost. Die alte Wethomi will schließlich geschont werden. Heute Morgen haben wir dann gewendet und jetzt geht es nach NNE. Immer noch 50 km/h Wind. Ab morgen soll es dann ruhiger werden und auch wieder mehr Richtung Azoren gehen. Schaun mer mal...

Immer noch 1650 NM zu den Azoren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Reparatur auf dem Mast

17.5.

Die letzten 24 Stunden nach Bermuda waren so wie die anderen Segeltage; abwechselnd tolles Segeln und Motoren. Mitten in der Nacht sind wir dann durch den engen "Cut" in die Bucht von St. George eingelaufen. Wir waren sehr froh, als der Anker gefallen war und wir in wunderbarer Stille unser Ankunftsbier genießen konnten.

Die 3 Tage auf Bermuda waren dann von viel Arbeit und Organisation geprägt. Aber es war schön dort. Ist alles englisch parkmäßig und es geht seinen langsamen Gang.

 

Heute dann der Start zur Etappe zu den Azoren. Beim Verlassen des Hafens verfing sich unser Anker in einer Mooringleine und erst 10 Minuten vor dem Startschuss hatten wir die Wethomi wieder frei. Dafür wurde es dann wieder ein super Start und wir rauschten mit vollen Segeln durch den Cut und auf den Atlantik. Nachmittags pflügten wir mit 5 - 6 kts durch die Wellen.

Nun ist es Nacht und der Wind hat nachgelassen. Die Segel schlagen in den Wellen und es geht nur sehr langsam voran.

Morgen gibt es dann Flaute und morgen Nacht wird eine Front über uns hinwegziehen mit viel Wind und Regen - und vor allem mit einer Drehung des Windes auf Nordost. Da werden wir zur Abwechslung mal etwas Richtung USA segeln.

1740 NM to go

12.5.

A cold front is something you really do not need on sea - but it comes anyway!

"Our" cold front came from the north and started by bringing us the joy of 24 hours of running the engine against light wind and waves; when the wind came up again and we started to sail it blew within minutes so strong we had to reef the sails immediately. Followed an unpleasant night without sleep in strong winds and short ugly waves and in really cold air.

But finally air and sea calmed down and a very beautiful sailing day was the reward for our efforts.

Now we are cruising in very calm conditions under a clear starry sky towards Bermuda and are happy not to be in the harbour yet.

What else happened? Had fresh Captain's bread. Live guitar music in the cockpit. A big fish bate off our lure - again no catch.

130 NM to St. George

11.5.

Still ruht der Ozean. Wir motoren durch die Nacht über spiegelglattem Wasser. Gerade ging am Horizont wunderschön der halbe Mond auf, hinter uns erhellen Blitze die Nacht.

Aber wir hatten zwei tolle Segeltage mit viel Spinnakersegeln und guten Etmals. Zwischendurch gab es heftige Gewitter mit viel Wetterleuchten, ein gefangenes Fischernetz statt eines Fisches - und deshalb eine durchgeschnittene Angelschnur, kleinere Reparaturen, ein Gläschen Madeira zur phantastischen Abendstimmung.

310 NM bis Bermuda

9.5.

Und schon wieder ein herrlicher Segeltag auf dem Atlantik. Füüber 24 Stunden sind wir mit zwei anderen ARC-Schiffen in Sichtweite nach Norden gerauscht. Am Abend nahm der Wind dann immer mehr zu und wir mussten die Segel stark reffen. Jetzt am frühen Morgen ist es aber wieder ruhiger und die Segel stehen wieder voll. Mal sehen, was der Tag so bringt.
Ansonsten gab es frische Guacamole und selbstgebackene Quiche.
540 NM to go

8.5.

In den letzten 24 Stunden hatten wir das volle Segelprogramm: Genua und Großsegel, Spinnaker, Motor weil kein Wind, wieder Genua und Groß. Und nun sausen wir seit vielen Stunden mit gerefften Segeln gen Bermuda. Alles wohl an Bord. An die Schaukelei haben wir uns ganz gut gewöhnt, das Auf und Ab des Bootes in den großen Wellen im 10-Sekunden-Rhythmus ist ganz beruhigend.

Was gab es sonst? Nichts! Kein Fisch an der Angel, keine spielenden Delfine um uns herum, kein blasender Wal, keine lächelnde Meerjungfrau.

660 NM nach Bermuda

6.5.

Was ein toller Tag: Erst die Ausfahrt aus der Lagune in Sint Maarten durch die Zugbrücke, dann der perfekte Rallystart als erste über die Startlinie und nun seit vielen Stunden wunderschönes Ozeansegeln.

Bei halbem Wind und wenig Welle segeln wir unter hellem Vollmond gen Bermuda.

Wenn es so bleibt, werden wir morgen mal den Spinnaker setzen. Und angeln.

Was gab es noch? Leckere vegetarische Hamburger von Deniz. Rote Beete Salat. Toller Sonnenuntergang.

825 NM to go

6.5.

Gleich geht es los Richtung Bermuda!

In den letzten 2 Wochen haben wir einiges erlebt; aber vor allem das Bötchen für die lange Ozeanreise präpariert und verproviantiert. Dazu einige Rumpunchs und Bierchen geschluckt, nette Leute kennengelernt, das unbewohnte Dog Island besucht sowie die Road Bay von Anguilla.

Wir waren tauchen am Wrack der Rhone, haben 18 Stunden von den BVIs nach Sint Maarten motort, in einem heftigen Squall hat sich vor Anker der Spinnaker abgewickelt und den Anker rausgerissen.

Ich habe mein Handy im Meer versenkt und Außenborder und Bugstrahlruder haben sich zum Ende der Reise verabschiedet. Sonst konnten wir alles reparieren und sind guten Mutes für die große Reise.

Deniz hat einen schönen Speiseplan für die Woche nach Bermuda geschrieben.

Auf dem Fleettracker der ARC-Europe oder über die YB-APP kann man unseren Weg über den Atlantik verfolgen.

20.4.

So langsam geht die Karibikzeit zu Ende.

Die letzten 9 Tage habe ich im Gorda Sound geankert. Das ist ein schönes Fleckchen Erde und Wasser. Es gibt ein paar nette Restaurants, super klares Wasser, viel Platz und gute Anker- und Bojenplätze.

Morgen kommt der erste Atlantikmitsegler - Deniz - nach Tortola, und am Sonntag motoren wir nach St. Maarten.

Am 6. Mai ist Start Richtung Bermuda.

10.4.

Das waren jetzt 8 Tage 'Jost van Dyke'. Genauer habe ich 8 Tage in der White Bay geankert. Habe getaucht und Ammenhaie gesehen, das Treiben tagsüber in der White Bay beobachtet, die Ruhe abends genossen, ein bisschen repariert, gekocht, gebacken, gelesen, geputzt, gefaulenzt.

Heute tolles Segeln nach Tortola in die Nanny Cay Marina. Von hier sind wir vor 6 Jahren nach Bermuda losgesegelt.

Morgen geht's wieder nach Virgin Gorda; diesmal in den Gorda Sound.

Blick auf Tortola von Virgin Gorda

1.4.

Nach Inselrundfahrt mit Auschecken beim amerikanischen Zoll und Einkauf im riesigen Supermarkt ging es dann am 28. wieder raus auf See. Hart am Wind gen Norden. Nach 6 Stunden war ich wieder südlich Peter Island in der White Bay, wo ich 3 Wochen vorher einige schöne Tage verbracht hatte (und die Drohne zerstörte). Ich war total happy, waren doch nur wenige Boote in der ruhigen Bucht. Einige Stunden später war ich nicht mehr so froh: Heftige Fallböen peitschten die See auf und zerrten an Anker und Boot. Das erinnerte mich an die Bora früher in Kroatien. Als es hell wurde, bin ich schnell weg und habe nach einem ruhigen Ankerplätzchen gesucht. Vergebens! Die BVIs (British Virgin Islands) sind ziemlich überlaufen mit Charterbooten. Platz gefunden habe ich dann im Virgin Gorda Yacht Harbour. Das ist eine nette kleine Marina in Spanish Town. Sehr gut geschützt und mit guter Atmosphäre. Wie überall sieht man auch hier immer noch die schweren Verwüstungen von Hurrikan Irma 2017.

Hier lässt es sich ein paar Tage aushalten.

26.3.

Nun habe ich wieder ganz gutes Internet. Das war die letzten 12 Tage meistens nicht so.

Von der Ostküste von St. Thomas ging es dann für einen Tag in die Crown Bay Marina in Charlotte Amalie. Vor allem zum Einkaufen von Proviant. Außerdem wollte ich mir Charlotte Amalie ansehen. Das war aber sehr enttäuschend. Das Wenige, was von der dänischen Vergangenheit noch da ist, wird ausschließlich für die und von der Kreuzfahrtindustrie vermarktet. Überhaupt sind die US Virgin Islands sehr amerikanisch. Schade, dass Dänemark sie vor 106 Jahren verkauft hat.

Drum habe ich mich dann auf den Weg nach Culebra gemacht. Diese kleine Insel liegt vor Puerto Rico und gehört zu den Spanish Virgin Islands. Etwas verträumt und mit einem ganz anderen Lebenstempo. Eine Woche lag ich in der Ensenada Dakity hinter einem Riff. Toll! Von dort bin ich fast täglich mit dem Dinghi den langen Weg nach Dewey gefahren, um z.B. den tollen Flamenco Beach zu besuchen oder im 'Dinghy Dock' zu essen.

Dann war es auch irgendwann genug und als der richtige Wind blies, bin ich nach St. Croix gedüst. Hart am Wind, erst mit vollen Segeln, dann immer weiter gerefft, habe ich es in 8 Stunden nach Christiansted geschafft. Dort erst 2 Tage vor Anker und jetzt in der St. Croix Marina - die allerdings ihrem Namen keine Ehre macht. Das ist mehr ein kleiner, etwas heruntergekommener ungeschützter Hafen.

Die Altstadt von Christiansted ist aber ganz nett. Man versucht hier, die dänische Vergangenheit zu erhalten und zu pflegen. Und Kreuzfahrtschiffe gibt es auch nicht.

Für morgen habe ich ein Auto gemietet und werde mir die Insel anschauen und groß einkaufen gehen.

14.3.

Jetzt wird die alte Wethomi noch berühmt: Im neuesten "Yacht"-Heft (6/23 vom 8.3.) gibt es einen Artikel über sie!

14.3.

Schon wieder 8 Tage um! Und es gibt Einiges zu erzählen!

Nach mehreren Tagen in Anguilla mit Reparaturen und einigen schönen Essen habe ich am Freitag Mitternacht den Anker gelichtet, um in die Virgin Islands zu segeln. Es ging auch gut los. Als ich mir dann nach 1 Stunde Kaffee machte, merkte ich, dass das Boot langsamer wurde. Ab ins Cockpit: Segel ok! Wind ok! Was war bloß los? Mir wurde schnell klar, dass ich ein Fischernetz eingefangen hatte. Schei...

Mitten in der Nacht, alleine. Also erst mal Segel einrollen um aufzustoppen. Da der Motor zu der Zeit nicht lief, war das Netz wohl nicht in die Schraube gekommen und um die Welle gewickelt. Allerdings konnte ich auch nicht mit Motor zurücksetzen, um aus dem Netz wieder rauszufahren. Im Mondschein und mit Taschenlampe konnte ich Leinen, Bojen und Netzteile ausmachen. Mit dem Bootshaken bekam ich sie aber nicht los. Sie hingen irgendwie am Kiel und/oder Ruder fest. Die Aussicht, alleine mitten im Meer ins Wasser zu springen, um das Boot frei zu schneiden, war nicht besonders erquicklich. Zumal ich dann erst einmal 6 Stunden auf Tageslicht hätte warten müssen.

Ich habe dann versucht, mit ein wenig Segel das Boot auf der Stelle zu wenden und dann in die Gegenrichtung zu fahren.

Und tatsächlich: Es hat funktioniert! Ich war wieder frei. Und ganz schön angespannt …

Es ging also weiter Richtung Westen. Hart am Wind. Die Wethomi lief prächtig. Nur nicht dahin, wo ich eigentlich hin wollte: Virgin Gorda (Die dicke Jungfrau). Dafür kam der Wind zu sehr aus Nordwesten. Also neue Pläne machen. Peter Island weiter im Süden schien zu gehen. Und dort – genauer in der White Bay – ließ ich dann nach genau 18 Stunden und bei Sonnenuntergang den Anker wieder fallen. Geschafft. Zur Belohnung gab es kaltes Bier, ein frische Dusche und leckeren Apfelpfannkuchen.

Das waren 85 NM mit vollen Segeln und teilweise Motorunterstützung am maximalen Windwinkel. Braves Bötchen!

Die White Bay stellte sich dann als Glückswahl heraus. Herrliches Wasser. Ruhige Atmosphäre, wenige Boote und viel Platz. Und keine Wellen! Da bin ich dann noch 2 Tage geblieben zum Ausruhen, Kochen, Brot backen, Unterwasserschiff reinigen, Drohne fliegen lassen (leider mit Wasserlandung – jetzt ist sie kaputt).

Beim Schrubben des Unterwasserschiffes sah ich dann unter mir in 9m Tiefe 2 Haie langsam entlang schwimmen. So ca. 1,5m lang. Offensichtlich wussten die auch, dass ich friedlich bin …

Am Montag 13. dann weiter nach Cruz Bay zum Einchecken in die US Virgin Islands. Dafür hatte ich mir im Winter in Frankfurt extra ein Visum besorgt.

Jetzt liege ich ruhig in der Sapphire Marina auf St. Thomas.

6.3.2023

Wieder auf der Wethomi und wieder unterwegs!

Jetzt in der Road Bay - Anguilla.

Hier war ich schon vor 6 Jahren und fand es toll.

Das ist immer noch so!

Nach dem hektischen St. Maarten - einerseits amerikanischer und europäischer Massentourismus, andererseits so viele Superyachten, wie ich sie noch nirgendwo gesehen habe - ist es hier seeehr ruhig. (Außer wenn sonntagabends die frisch gecharterten Boote einfallen)

Eigentlich wollte ich übermorgen in die Virgin Islands segeln. Aber diese Woche schwächelt der Nordost-Passat. Da bleibe ich halt noch ein bisschen an diesem schönen Plätzchen.

12.2.23

Gestern ein voller Tag vor und auf St. Eustatia. Es ist sehr ruhig dort. Kaum Yachten und Touristen. Dafür eine sehr geschützte Unterwasserwelt, die ich mit 2 Tauchgängen mit einem örtlichen Tauchzentrum erkundet habe. Toll!

Heute wieder schnelles Segeln nach St. Maarten. Wieder 5-7 Bft. und 2-3m Welle. Die Wethomi läuft super!

St. Maarten ist das absolute Kontrastprogramm zu meiner bisherigen Reise: Voll, laut, amerikanisch. Ich liege zwischen lauter Megayachten und komme mir sehr klein vor. Ist ja nur für kurz.

Am Mittwoch fliege ich nach Deutschland zur Hochzeit des Filius. Anfang März geht es dann weiter.

10.2.23

Das waren 10 "schnelle" Tage!

Von Martinique ging es mit einem kurzen Nightstop vor St. Pierre, der ehemaligen Hauptstadt, nach Dominica. Dann wieder mit einem kurzen Ankerstop vor Guadeloupe nach Antigua. Von dort nach Nevis. Und dann heute nach St. Eustatius. Alles bei Windstärke 5 bis 7. Das bedeutet schnelles Segeln mit viel Reffen und alles ziemlich anstrengend. Zwischen den Inseln dann immer mit den entsprechenden Wellen; im Lee der Inseln dann fantastisches Dahinrauschen bei halbem Wind und wenig Seegang.

In Dominica war ich ein bißchen wandern und habe den Middleham Fall besucht. In Jolly Harbour auf Antigua wurden viele Dinge erledigt wie Wäsche waschen und einkaufen.

Das waren gut 250 NM und meistens mit "Wethomi-Höchstgeschwindigkeit", d.h. im Schnitt so 6 kts.

31.1.23

Vor 3 Tagen ging es dann von den Pitons im Süden St. Lucias nach Rodney Bay im Norden. Alles mit dem wieder gleichmäßig tuckernden BetaMarine Diesel.

Die Marina Rodney Bay kannte ich gut von 2016/17 her und so fühlte ich mich ein bisschen heimisch.

Vorgestern dann perfektes Segeln nach St. Anne im Süden Martiniques. Hier liege ich vor Anker mit mehr als hundert anderen Booten. Es ist aber sehr viel Platz und so hat man nicht das "Campingplatz-Gefühl".

Hier ist man in Frankreich mit allen Annehmlichkeiten - nur wärmer. Es gilt der Euro und die europäischen Simkarten funktionieren. Und es gibt natürlich Baguettes und Croissants etc.

Mit dem Dinghi bin ich nach Le Marin gefahren, einem großen Zentrum des Wassersports.

Morgen geht es weiter nach Norden.

27.1.23

Und dann kam alles ganz anders!

Nach der üblichen etwas anstrengenden Überfahrt von Grenada nach Carriacou - wegen des heftigen Gegenwindes - und dann einem schönen letzten Abend im Paradise Beach Club, sollte es vorgestern nach Bequia gehen. Dort war ich vor 6 Jahren mehrere Male und es hatte mir sehr gut gefallen.

Auch jetzt den ganzen Tag Gegenwind und die letzten Stunden wollte ich dann mit Motorhilfe direkt auf Bequia zulaufen.

Doch der sonst so zuverlässige Motor spielte nicht mit. Er lief nach einiger Zeit nur noch mit wenig mehr als Leerlaufdrehzahl. Irgendwie bekam er keinen Sprit.

Ohne Motor wollte ich nicht in die Admiralty Bay in Bequia einlaufen und entschloss mich deshalb, nonstop nach St. Lucia in die Rodney Bay zu segeln. Das ist eine sehr große Bucht, in die man auch reinsegeln kann und dann den Anker fallen lässt.

Es hieß also durch die Nacht zu segeln. Bei viel Gegenwind und reichlich Welle. Kreuzfahrtschiffe waren auf Kollisionskurs, der Autopilot war mehrfach überfordert. Der Wind war wenig konstant und erforderte immer wieder reffen und Segel rauslassen. Zum Schluss dann kreuzen gegen den Wind. Es reichte trotzdem nicht bis Rodney Bay im Norden der Insel. Deshalb steuerte ich im Süden von St. Lucia die Pitons an. Dort gibt es Mooring Bojen, die ich mit langsam laufendem Motor ansteuern könnte. Es wurde ein Geduldsspiel und nach über 30 Stunden sehr anstrengender Fahrt konnte ich die Wethomi endlich an einer Boje festzurren.

Als Entschädigung erwartete mich dann folgendes Bild:

Petit Piton, St. Lucia

Heute habe ich den ganzen Tag repariert - eben "Reparieren an schönen Orten".

Den Fehler im Kraftstoffsystem konnte ich finden und beseitigen: Ein Dreckpropfen hatte die Kraftstoffleitung zugesetzt.

Morgen geht es nach Rodney Bay, wo ich Silke und Roland treffen werde, die mit ihrem Boot "Fortuna" mit uns auch den Atlantik überquert hatten.

24.1.23

Nach 6 Wochen Grenada und Grenadines - die letzten 3 davon in netter Begleitung - geht es morgen gen Norden. Ich habe vor, zügig nach Martinique und dann Domenica zu segeln.

Morgen Grenada - Carriacou. Am 26. Carriacou - Bequia. Am 28. Bequia - St.Lucia. Am 30. St.Lucia - Martinique.

Allen ein glückliches Jahr 2023

20.12.

Jetzt bin ich schon eine Woche alleine unterwegs. Erst 4 Tage vor Sandy Island, wo es aber doch etwas wellig-wackelig war. Dann 2 Tage vor Hillsborough - Hauptort von Carriacou - wo ich mich hauptsächlich mit dem Außenborder beschäftigt habe. Im Endeffekt war der ganz in Ordnung, aber es war zu viel Wasser im Benzin (da muss man erst mal drauf kommen!).

Gestern dann schnelles Segeln, erst nach Union Island und dann in die Salt Whistle Bay in Mayreau. Das war mal meine Lieblingsbucht. Aber sie hat sich sehr verändert. Am Strand ist alles etwas runtergekommen. Schlimmer ist es aber auf dem Wasser. Die Bucht ist wohl der südlichste Ansteuerungspunkt für die Charterschiffe aus Martinique. Und die fallen dort ein wie die Heuschrecken. Insbesondere die Riesenkatamarane mit Skipper kennen überhaupt kein Pardon und quetschen sich noch irgendwie rein. Mit 10 Booten wäre die Bucht schon gut gefüllt. Heute sind es mehr als 20!

Schade.

Da fahre ich dann wohl wieder zurück nach Carriacou, um dort Weihnachten zu verbringen.

Allen ein schönes Fest!

14.12.

Gestern ging es also wieder los. Allerdings hatte ich mir das anders vorgestellt: Die 8 Tage auf Grenada hatte es nicht einmal geregnet. Kaum hatte ich die Leinen losgemacht, fing  es richtig an. Kurz danach prasselte es tropisch. Sicht gegen null. Ich motorte Richtung Norden und hoffte auf Besserung. Die kam aber nur sehr zögerlich. Erst nördlich von Grenada hörte der Regen auf und ich konnte mit Motorunterstützung nach Carriacou segeln. Dort allerdings wartete dann ein kleines Paradies: Sandy Island. Eine winzige unbewohnte Insel wie aus dem Reiseprospekt.

Und heute Morgen kam dann auch die Sonne wieder durch. Ich liege an einer Boje auf türkisgrünem Wasser, neben mir fischen Pelikane - unser Wappenvogel! Der traumhafte Sandstrand lädt zum Baden ein und am Festland - ca. 1 km entfernt - warten ein paar nette Bars und Restaurants. Hier bleibe ich jetzt ein paar Tage.

5. - 13.12. Grenada

8 Tage Grenada gingen schnell vorbei!

Zu unserer Ankunft waren auch Nathalie und Sigrid da - die Partnerinnen meiner Leichtmatrosen. Tagsüber habe ich dann auf dem Bötchen repariert und geräumt, abends haben wir Restaurants erkundet, Party gefeiert, Rumpunsch getrunken.

Am Sonntag sind alle nach Deutschland geflogen und am Montag hatte ich die Wethomi fertig zum Weitersegeln. Jetzt beginnt ein neues Kapitel: Alleine rumschippern in den Windward Islands.

Ein großes Lob und Dankeschön an die 2 neuen Atlantikbezwinger!

6.12.

Hurra - wir sind da!

Gestern Morgen sind wir in die Marina Port Louis eingelaufen und wurden dort mit Rumpunsch begrüßt!

Die letzte Nacht auf See war wieder etwas Besonderes: Der - fast - Vollmond stand über Grenada und wir steuerten unter Motor direkt darauf zu. Absolute Windstille! Die helle Nacht, die glatte See und das gleichmäßige Getucker unseres Diesels erzeugten eine besondere Atmosphäre. Außerdem mussten wir noch per Hand steuern, weil der elektrische Autopilot nicht funktionierte.

Nun heißt es erst einmal ausruhen, aufräumen und saubermachen.

Dann geht es weiter mit dem Spruch über Langstreckensegler:

Weltumsegeln ist Bootreparieren an schönen Orten!

Ich werde berichten.

Wethomis neuer Segelplan

1.12.

Der Dezemberanfang war in unserer Familie immer etwas Besonderes. Auch hier auf dem Westatlantik war der 1. Dezember ein wundervoller Tag.

Nachts fuhr die Wethomi wie auf Schienen im ruhigen Meer nach Westen. Morgens setzten wir dann unseren Parasailor, das große Leichtwindsegel mit dem Flügel. Das Manöver klappt auch immer besser und wir haben dann gleich mehrere Varianten ausprobiert, das Segel stabil zu fahren. Mit Spibaum klappte es am besten und bis in den Sonnenuntergang hat uns unser bunter Spezial-Segelplan - vorne Parasailor, am Großbaum kleines Großsegel und Trysegel - dem Ziel Grenada schnell entgegengebracht. Segeln vom Feinsten!

Spätnachmittags kam noch eine große Schule Delfine auf ihrem Donnerstagsausflug vorbei. Am Abend wusch ein Schauer Salz und Dreck vom Bötchen und der Wind blies es auch noch trocken.

370 NM bis Grenada

30.11.

Ich habe die 1. Wache von 20.30 Uhr bis Mitternacht. Es ist eine sehr ruhige und warme Nacht. Die Sterne sind noch hinter einem dünnen Wolkenschleier verborgen. Der Halbmond beleuchtet das ganz ruhige Meer. Ein laues Windchen schiebt uns gen Westen. Bis auf das ganz leise Plätschern unseres Kielwassers und das Quietschen des Windpiloten ist es still. Kein Schiff, kein Mensch weit und breit. Wow, was für eine Nacht.

Und was für vergangene 24 Stunden! Letzte Nacht zog ein Schauer nach dem anderen über uns weg oder an uns vorbei. Die Windgeschwindigkeit verdoppelte sich teilweise innerhalb von Sekunden - um dann nach einigen Minuten fast auf null abzuflauen. Immer wieder reffen, Segel setzen, Kurs ändern. Kaum Schlaf. Dann vormittags ist alles vorbei und uns trifft die fast totale Flaute. Das ist dann auch frustrierend; denn irgendwann will man auch ankommen.

Den ganzen Nachmittag schleichen wir mit 2 kts über´s Wasser. Erst am Abend setzt wieder leichter Westwind ein.

Mal sehen, wie es die nächsten Tage so weiter geht.

Noch 500 NM bis Grenada

29.11.

Es ist ruhiger geworden auf dem Ozean. Der Wind weht meist mit gut 4 Bft. von hinten. Immer wieder ziehen Squalls über uns und bringen teils heftige Böen; oft auch Regen.

Bei diesen Bedingungen können wir den Parasailor nur selten setzen. 125 Quadratmeter Segel sind bei plötzlichen Windänderungen zu gefährlich.

Ohne unser ganzes Großsegel sind wir aber recht langsam. Unsere Etmale sind von 150 NM auf 100 NM zurückgegangen. So bin ich auf die Idee gekommen, hinter das teilweise ausgerollte Großsegel noch unser Sturmsegel für den Großbaum - das Trysegel - zu setzen. Das sieht lustig aus: zwei Segel nebeneinander auf einem Baum, eines weiß, eines orange. Hilft aber!

Was gab es sonst noch? Frisches Brot, Gemüsepfanne, laute 70er-Jahre Rockmusik, einen wunderbaren Sonnenuntergang.

700 NM bis Grenada

27.11. während der Nachtwache

Nun haben wir schon mehr als die Hälfte der Distanz hinter uns. Mal sehen, ob das auch für die Zeit zutrifft.

Vorgestern ließ der Wind langsam nach und der Passat blies nur noch als leichte Brise. Beim Ändern der Segelstellung verklemmte sich dann leider das Großsegel in der Rollanlage. Das hatte ich schon öfter und konnte das Problem immer lösen. Diesmal nicht. Auch ein halber Tag Arbeit half nichts. Das Großsegel ist zu 1/3 draußen und da bleibt es wohl auch bis Grenada. Nachts fehlt uns die zusätzliche Segelfläche und so sind wir etwas langsamer geworden.

Tagsüber können wir bei wenig Wind ein Leichtwindsegel setzen. Das haben wir gestern gemacht. Nach 2 Stunden Arbeit hatten wir endlich den Parasailor stehen und sind dann den ganzen Nachmittag mit 7 kts dahingerauscht. Toll! Setzen und Bergen dieses sehr großen Segels mit Flügel ist für eine ungeübte Crew nicht ganz einfach. Alles in allem haben wir das gut hinbekommen.

Noch 930 NM bis Grenada

 

27.11. nachmittags

Letzte Nacht hat sich das Wetter nochmals sehr verändert. Der schöne Nord-Ost-Passat ist weg und die halbe Nacht und den  Morgen trifft uns ein Schauer nach dem anderen mit teils heftigen Böen und Regen. Dann Schluss. Fast windstill. Langsam gleitet Wethomi gen Westen in trübem Nordseewetter. Nur wärmer.

Erneute Reparaturversuche an der Großsegel-Rollanlage bleiben erfolglos. Das wird wohl in Grenada eine größere Sache.

Gleich gibt es frisch gebackene Brownies zum 1. Advent.

Noch 860 NM bis zum Rum-Punsch

23.11.

Wir hatten eine ruhige Nacht!

Aber was heißt das auf einem kleinen Segelboot, das sich seinen Weg durch den Atlantik pflügt bei 30 - 50 km/h Wind und 2 - 3 m hohen Wellen?

Das Bötchen bewegt sich ständig in alle Richtungen: Es wird von Wind und Wellen permanent beschleunigt und wieder abgebremst, es giert, stampft und rollt, es wird von den Wellen hochgehoben und wieder abgesenkt. Wellen brechen sich unter ihm und klatschen gegen die Bordwand. Der Wind pfeift im Rigg, Segel schlagen ab und zu, Schoten knarzen, Blöcke knarren. Der Wassergenerator jault und vibriert leicht. Die Windsteueranlage quietscht.

Unter Deck jault und knarrt es an allen Ecken und Enden, das Wasser gurgelt im Abfluss, Geschirr und Gläser schlagen beim Verrutschen. Die Geräusche des vorbeirauschenden Wassers sind heftig.

Wir hatten eine ruhige Nacht.

1400 NM bis Grenada

 

P.S.: Auch der Skipperrücken hatte eine ruhige Nacht und erholt sich recht schnell und gut!

22.11.

Abwaschen ist lebensgefährlich!

Der Skipper wollte nur mal schnell Kaffeetassen abspülen. Auf einem Wellenkamm machte das Bötchen dann eine abrupte Bewegung und schleuderte den nicht ausreichend aufmerksamen Kapitän quer durch's Schiff gegen die andere Seite. Die Kaffeetasse blieb ohne Blessur - was man vom Skipper nicht sagen kann. Aber Glück im Unglück: Nichts Schlimmes, wohl nur ein dicker Bluterguss am Rücken. Jetzt springt er halt an Bord nicht mehr rum wie ein junger Hund, sondern mehr wie 75+.

Lebbe geht weida!

Sonst gab es Delfin- und Möwenbesuch, die ersten Squalls (Schauer), schnelles Segeln.

1550 NM bis Grenada

21.11.

Wow, das war ein Start!

Erst bei wenig Wind gut über die Startlinie. Dann rollen wir das Feld von hinten auf; Wethomi fährt fantastisch. Dann bleibt der Wind total weg. Dann kommt er von vorne. Motor an und 90 Minuten gegenan. Dann kommt er wieder. Segel raus. Dann frischt er immer stärker auf und wir reffen immer mehr. Bei Windstärke 6-7 Bft. in Böen 8 weht er dann die nächsten 36 Stunden. Das erzeugt heftige Wellen und wir werden furchtbar durchgeschaukelt. Echt anstrengend und unangenehm.

Erst gestern - Sonntag - wird es wieder angenehm. Bei achterlichem Passatwind von 5-6 Bft. segeln wir mit gerefften Segeln und ausgebaumter Genua sehr schön Richtung Karibik. So macht es Spaß! Auch Schlaf- und Essdefizit werden langsam aufgeholt. Die Stimmung steigt.

Heute werden wir noch im Cockpit duschen und uns endlich den mitgenommenen Speisen aus Mindelo widmen.

1700 NM bis Grenada

18.11.

Nach 5 schönen Tagen in Mindelo auf Sao Vicente geht es heute auf die große Etappe nach Grenada.

Wir haben das Bötchen in Schuss gebracht, Proviant gebunkert, gut gegessen, reichlich getrunken, nette Gespräche geführt.

Nun liegen 4000 km Wasser vor uns. Wir sind ein bisschen ge- aber mehr entspannt.

Fast 100 Boote werden gleichzeitig im engen Startgebiet operieren. Das tun wir uns nicht an und werden etwas später loslegen. Slowly but surely.

13.11.

Sonntagmorgen 2.00 Uhr: Wir rauschen über die Ziellinie!

Um 3 Uhr liegen wir vertäut im Hafen von Mindelo. Vorher haben wir leider noch die Mooringleine in die Schraube bekommen - und mittags dann per Tauchgang wieder klariert. Dann gibt es das Ankunftsbier.

Die letzten 2 Tage war sehr wenig Wind, so dass unsere angepeilte Ankunft Samstagabend leider unmöglich wurde. Aber zum Schluss frischte es dann nochmals auf und wir wechselten vom Gennaker auf Genua.

Hinter uns liegen 1600 km mit vielen Höhen und wenig Tiefen, mit wundervollem Segeln und guter Stimmung. Vollmondnächte, Reparaturen, Tapas, Wein, frisches Brot, einsames Meer.

10.11.

Segeln vom Feinsten! Achterlicher Wind bläst uns gen Mindelo. Die Hälfte haben wir bereits geschafft. Mal segeln wir nur unter asymmetrischem Spinnaker, mal Schmetterling mit ausgebaumter Genua.

Bei aufgehendem Vollmond haben wir Tapas und Wein genossen. Ulli bekam einen fliegenden Fisch an den Kopf. Der Skipper backt Brot.

370 NM nach Mindelo

8.11.

Nun sind wir endlich unterwegs. Am Sonntag ging es bei strahlendem Wetter raus aus dem Hafen zum großen Start. Nur Wind gab es keinen. Wir haben den Start aber gut gemeistert und sind in der Spitzengruppe über die Startlinie geschlichen. Dann war erstmal viel Geduld angesagt. Einige haben gleich den Motor angeworfen, wir haben es mit Segeln versucht. Irgendwann konnten wir dann den Spinnaker setzen. Aber es gab schon wieder Probleme mit dem Gennakerbaum, an dem die Rollanlage des Spinnakers befestigt ist. Also Spi rein und einige Zeit später den Gennaker gesetzt. Mit dem sind wir dann auf den Atlantik rausgerauscht - aber nur bis der Wind dafür zu stark wurde. Seitdem fahren wir recht gemütlich nur mit der Genua vor dem Wind Richtung Kapverden, getreu unserem Motto: "Slowly but surely!"

Die Mannschaft brauchte auch etwas Schonung, denn statt Fische zu fangen haben sie Fische gefüttert ...

Jetzt segeln wir unter dem vollen Mond bei gutem Wind fast in Richtung Mindelo.

Noch 690 NM bis Mindelo

Gleich geht's los. 860 NM nach Mindelo - Kapverden.

Boot sieht gut aus, Wetter super, Stimmung bestens.

Sehr gut gecatert haben wir auch!

30.10.

In 7 Tagen geht's wieder los! Richtung Kapverden.

Morgen kommen die 2 Leichtmatrosen - Ex-Kollegen.

Ich habe die letzten Tage die Reparaturliste abgearbeitet:

Gennakerbaum repariert, neue Membrane in den Wassermacher eingebaut, neuen Antrieb des elektrischen Autopiloten montiert und viele Kleinigkeiten erledigt.

Nun muss ich nur noch einmal tauchen, um an der Welle etwas zu richten und wir müssen die Wethomi mit Proviant füllen.

8.10.

Nach 1450 NM haben wir unser Etappenziel Las Palmas de Gran Canaria heute Morgen erreicht. Wieder einmal wechselte sich tolles Segeln mit furchtbarem Geschaukel ab. Aber wir sind heil und frohgelaunt angekommen und auch die Wethomi ist in gutem Zustand.

Zuerst ging es von Madeira zu den Ilhas Selvagens. Da man dort nur bei Tageslicht in die kleine Bucht einlaufen kann, versuchten wir unsere Abfahrt gut zu timen. Das ging aber gehörig schief! Der Wind war anfangs viel besser für uns als vorhergesagt und so mussten wir immer weiter reffen und Geschwindigkeit reduzieren, um nicht nachts anzukommen. Zum Schluss trieben wir praktisch "vor Pütt und Pann". Bei bestem achterlichen Wind und heftigen Wellen schaukelten wir uns quälend langsam dem öden Steinfelsen entgegen. Meuterei der Crew stand kurz bevor. Umso schöner dann das Runterlassen des Ankers in kristallklarem Wasser am frühen Morgen.

Am Nachmittag Führung durch die dortigen Ranger über die gesamte Insel und vor allem zu den Nestern der Sepiasturmtaucher.

Was gab es noch? Bad im warmen Atlantikwasser, frische Skipperpizza, schöne Abendstimmung, Schlafen im Cockpit.

 

Am nächsten Mittag lichten wir den Anker für´s letzte Leg nach Las Palmas. Jetzt nutzen wir den achterlichen Wind und düsen nur unter Genua schnell nach Süden. Aber nachts werden wir natürlich wieder durchgeschaukelt.

Am Mittag haben wir in der Marina Deportivo festgemacht. Dort bleibt die Wethomi jetzt bis Anfang November, um dann mit neuer Crew die Atlantiküberquerung anzugehen.

 

Herzlichen Dank an Udo und Axel für fast 4 Wochen problemloses Zusammensein und die klasse Arbeit als Leichtmatrosen und Smutjes. See you again on board!

4.10.

Nach 4 Tagen Madeira-Genuss geht es heute weiter Richtung Ilhas Selvagens und Gran Canaria.

Wir haben uns erholt, sehr gut gegessen, ein bißchen getrunken, die wilde Nordküste mit dem Auto erkundet und uns die Südküste vom Schiff aus angesehen.

Nach einem Großeinkauf heute Morgen werden wir am Nachmittag von Calheta in die ruhige See stechen.

Nach 2 Tagen und Nächten wollen wir vor den Ilhas Selvagens Anker werfen und uns von den Rangern dort dieses einmalige Naturparadies zeigen lassen. Eine Genehmigung dafür hatte ich schon vor Wochen beantragt und bekommen.

Am Freitag geht es dann auf die vorerst letzte Etappe nach Las Palmas de Gran Canaria. Ankunft Samstag.

Wethomi in der Marina Quinta do Lorde

30.9.

Nun haben wir nach 5 Tagen über das offene Meer wieder festen Boden unter den Füßen bzw. einen ruhigen Liegeplatz an der Mole! Auch Handys und Internet gehen wieder. Obwohl einige Tage nicht online auch mal ganz entschleunigend sind!

 

Der Reihe nach:

22.9. hatten wir einen schönen Motortag von Marina del Este südl. von Granada nach Fuengirola zwischen Marbella und Malaga. Dort wartete schon eine nette kleine Kraftstoffpumpe auf uns, die auch ruckzuck eingebaut war: Motor läuft wieder tadellos!

Im "Kuhdamm - Berlin" gab es Eisbein, Ente und Kassler mit Bratkartoffeln und Rotkraut. Lecker!

 

23.9. Auf nach Gibraltar!

Erst per Motor die Küste runter und auf den Affenfelsen zu. Je näher wir kamen desto mehr verzog sich der Wolkenhut und bei der Durchfahrt durch die Straße von Gibraltar war bestes Wetter. Auch der Schiffsverkehr war nicht beängstigend - wie manchmal.

Wir entschließen uns, Gibraltar auszulassen und nehmen Kurs auf Cadiz. Richtung Tarifa nimmt der Wind kontinuierlich zu und wir pflügen durch das brodelnde Wasser die Westküste Andalusiens hoch. (Brodelnd weil Wind gegen Strömung steht)

In der Nacht nimmt der Wind aber dann wieder ab und wir tuckern langsam gen Cadiz und in den Morgen.

In der Marina Puerto America dann die große Enttäuschung: "Wir haben keinen Platz für Sie!" Meine Verwunderung ist groß, denn dort gibt es "immer" Platz. Nur an diesem Wochenende nicht, weil der "SailGP" in Cadiz stattfindet. Ein seglerisches Großereignis.

Nach einem Anruf in der "Marina Sherry" auf der anderen Seite der Bucht dürfen wir aber dort festmachen in der sehr viel schöneren Marina. Nur die Fahrt nach Cadiz im Taxi dauert eine halbe Stunde. Dann erst einmal ausschlafen, Boot reinigen, duschen, Bier trinken.

Am Abend Spaziergang durch Cadiz, der ältesten Stadt Europas. Alles superschön und am Ende finden wir ein phantastisches Restaurant, wo wir Dominiques letzten Abend feiern.

Schade, dass er die Wethomi verlässt. Wir hatten viel Spaß zusammen, haben seine Kochkünste genossen und ihn als Crewmitglied sehr geschätzt. Komm mal wieder!

 

24.9.

Unser Plan ist, durch die Nacht nach Lagos/Algarve in die sehr schöne Marina dort zu segeln. Aber schon 1 Stunde auf See gefallen uns weder Wind noch Welle. Nach nochmaligem Check von Wettervorhersage, Vorräten und Diesel entschließen wir uns, direkt Kurs auf Madeira zu nehmen. Vor uns liegen 1000 km offener Atlantik.

Die ersten 24 Stunden sind echt nervig: Unter Motor und bei kurzen gemeinen Wellen schaukeln wir uns Richtung Ziel. Aber dann kommt langsam der angekündigte Nordwind und wir können erst hoch am Wind und dann immer raumer segeln.

Tolle Segeltage wechseln sich mit ziemlich anstrengenden Nächten ab: Immer nachts wechselt der Wind häufig und wir müssen reffen und wieder Segel ausrollen und reffen und ausrollen und motoren. Segel schlagen und das Boot knarrt und ächzt.

Tagsüber läuft es viel besser und dank Udo gibt es immer köstliches Abendessen. Der Käptn genehmigt den Matrosen auch das ein oder andere Bierchen. Am Donnerstag gibt es dann auch frisches Skipperbrot und Axels Spiegeleier.

Am Abend segeln wir highspeed mit bis zu 8,5 kts der Marina Quinta do Lorde entgegen, wo wir kurz vor Mitternacht einlaufen. Das ist im Dunkeln nicht ganz einfach, da die aktuelle Lage nicht mit unseren Plänen der Marina übereinstimmt und es sehr eng dort ist. Aber Profis schaffen auch das.

Hinter uns liegen 4½ Tage, die wir überwiegend genossen haben und die ganz anders waren, als das Segeln entlang der Küste und das abendliche Liegen vor Anker oder im Hafen.

Man konzentriert sich auf seine sehr kleine Welt und ist den Elementen sehr nah. Schön war's!

Jetzt lassen wir es uns in der Captain's Bar gutgehen. Das ist doch der richtige Ort für uns ;-)

21.9.

Im strömenden Regen legen wir morgens ab um weiter nach Westen zu segeln. Schöner Wind treibt uns an und Berge, Wolken und Meer ergeben eine tolle Kulisse. Nur leider hält es wieder nicht lange und unser Motörchen muss wieder arbeiten. Das macht er nach wie vor mit der provisorischen Kraftstoffpumpe prima. Allerdings steht deshalb eine Motorzugangsklappe permanent offen und es ist sehr laut im Schiff. Spätnachmittags laufen wir in der "Marina del Este" ein, wo ich 2017 schon auf der Rückfahrt war. Viele Feuerquallen verhindern leider das Baden im glasklaren Wasser. Aber Wein, Pizza und Stimmung sind super.

Elektropumpe auf dem Kajütenboden zur Kraftstoffversorgung

20.9.

Nach einem ruhigen Tag in Alicante ging es gestern dann morgens wieder raus auf´s Meer und rein in den Wind.

Schnelles Segeln unter gerefften Segeln. Nur leider machte der Wind dann abends und nachts, was die Meteorologen ihm eingeflüstert hatten: Er nahm ab. Ab Mitternacht ging es unter Motor weiter. Über immer glattere See ging es in 17 Stunden nach Almerimar, einer großen Marina bei Almeria.

Wir freuen uns auf das Abendessen.

Das waren 3 intensive Tage!

 

15.9.

Morgens um 6.33 Uhr Abfahrt von Arenal - nett verabschiedet von Petra (danke für´s Aufstehen!).

Nach 14 Stunden Motoren mit heftigem Geschaukel und einem köstlichen Chili con Carne von Udo perfektes Bojenmanöver in S'Espalmador/Formentera.

 

16.9.

Der Skipper überrumpelt die Crew um 5.35 Uhr mit dem Anlassen des Motors. Los geht's.

Schnell durch die "Autobahn" der Schnellfähren und dann geht es im Morgengrauen Richtung Festland. Der Wind hält sich nicht an die Vorhersagen und nimmt langsam zu.

Die Segel werden gesetzt und es beginnt ein toller Segeltag.

Allerdings nur für 3 Crewmitglieder.

Der vierte Mann liegt 6 Stunden unter dem Motor und versucht, ihn wieder zum Laufen zu bringen. Er war in einer kurzen Flaute zwar angesprungen, aber gleich wieder ausgegangen.

Nach langer Suche und viel Dieselgestank war der Fehler gefunden: Die Kraftstoffförderpumpe ist kaputt.

MacGyver-mäßig wurde dann eine Handpumpe eingebaut. Motor läuft.

Im Laufe des Nachmittags schläft der Wind langsam ein und wir motoren nach Altea. Alle 10 Minuten wechseln wir uns mit dem Dieselpumpen ab.

Dann herrliche Dusche und schönes Abendessen in der Altstadt.

 

17.9.

Nach provisorischem Einbau einer elektrischen Kraftstoffpumpe, Bootsreinigung und Einkaufen raus aus dem Hafen und rein in den Wind. Tolles Segeln bei raumem Wind und lauter Musik. Abends rollen wir den Spinnaker aus und rauschen Alicante entgegen. Beim Einrollen knickt allerdings der Gennakerbaum und wir haben Mühe, das Segel zu bergen. Zur Unterhaltung der Crew gibt der Skipper noch eine filmreife Einlage mit -fast - Überbordgehen.

Toller Abend in Alicante.

Kaputt!
Schöner Segeltag für die Crew
Motorreparatur

Auf dem Weg nach Formentera

15. September 2022  6.33 Uhr  -  Es geht los!

Dominiques erste Nacht an Bord

Montage des Autopiloten
Gegen Unterhopfung ist vorgesorgt!

Neuer asymmetrischer Spinnaker

Die Beladung geht los ...

Vielen Dank für all eure Einträge ins Gästebuch ;-))

Mein Bier!
Montage der Selbststeueranlage

Thomas

am 26. Juli 2016:

 

Ein echter Captain und Biker!!! #freedom :))

Sturmfahrt Cabrera - Arenal

Günther Schweser

am 6.Juli :

 

Thomas' frappierende Idee professionell und sehr sympathisch
umgesetzt! Chapeau! Endlich mal eine Homepage mit faszinierender Strahlkraft für alle Segler und ganz speziell für einen Ankerverbieger und Barlow-Fetischisten!

unter Parasailor

Wolfgang E.am 13. Juli:

 

Werde alles mitverfolgen.
LG

In der Bucht von Cabrera
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